Meldebestand berechnen: Definition, Formel & Beispiel

Der Meldebestand hilft dir dabei, immer lieferfähig zu sein. Wir verraten dir, was das genau ist, warum er so wichtig ist und wie du ihn berechnest.

Gabelstapler vor Lagerregalen in Lagerhalle. Wir zeigen dir in diesem Beitrag, wie du die Lagerumschlagshäufigkeit berechnen kannst!
Elisabeth Büschler

Stell dir vor, du freust dich gerade über eine große neue Bestellung – und beim Blick in dein Lager läuft es dir eiskalt den Rücken herunter: Es ist gar nicht mehr genug da, um die Bestellung zu bedienen. Ärgerlich – hättest du früher Waren nachbestellt, wäre das nicht passiert.

Hier kommt der Meldebestand ins Spiel. Aber wie berechnest du den Meldebestand für dein Unternehmen richtig? Die Antwort auf diese und weitere Fragen bekommst du hier.

Was ist der Meldebestand?

Der Meldebestand ist wie eine Bestellgrenze für deine Lagerhaltung: Sobald eine Lagerposition diese Grenze unterschreitet, solltest du sofort nachbestellen. Dafür ist der Meldebestand exakt so hoch, dass du bei rechtzeitiger Nachbestellung auch den Mindestbestand bis zur Ankunft der neuen Lieferung nicht unterschreitest.

Meldebestand-Formel: So funktioniert die Berechnung

Um den Meldebestand zu berechnen, setzt zu einfach die relevanten Zahlen deiner Lagerhaltung in die Meldebestand-Formel ein:

Meldebestand = Durchschnittlicher Bedarf * Lieferzeit + Mindestbestand

Lass uns dafür noch einen kurzen Blick auf die einzelnen Bestandteile der Formel werfen:

  • Der durchschnittliche Bedarf ist die Menge eines Materials oder Produkts, die du durchschnittlich pro Tag benötigst. Dafür greifst du am besten auf Erfahrungswerte zurück, die du im Lager erfragst oder aus deinem ERP abliest. Falls du gerade erst startest, versuch den durchschnittlichen Bedarf sinnvoll abzuschätzen.

  • Die Lieferzeit ist die Anzahl der Tage, bis die nachbestellte Ware bei dir eintrifft. Berücksichtige dabei unbedingt den Unterschied zwischen Werk- und Arbeitstagen: Läuft deine Produktion 7 Tage die Woche, musst du bei der Lieferzeit natürlich auch Sonn- und Feiertage berücksichtigen.

  • Deinen Mindestbestand hast du im Idealfall bereits separat berechnet. Alles Wichtige über die Mindestbestand-Berechnung erfährst du hier.

Beispiel: So könnte eine Meldebestand-Berechnung aussehen

Nehmen wir an, du verkaufst Olivenöl. Im Durchschnitt verkaufst du  30 Liter Öl pro Tag. Dein Lieferant gibt eine Lieferzeit von 14 Tagen an. Als Mindestbestand hast du 420 Liter festgelegt. Du setzt in die Formel ein:

Meldebestand = 30 * 14 + 420 = 840 Liter

Das heißt für dich: Sobald du weniger als 840 Liter Olivenöl in deinem Lager hast, solltest du eine neue Bestellung aufgeben.

Lesetipp

Du möchtest dein Lager von überall im Blick haben? Alles Wichtige über Lagerverwaltung via App erfährst du hier.

Meldebestand, Mindestbestand & Höchstbestand.: Die Kennzahlen im Überblick

Um immer einen optimalen Lagerbestand zu haben, gibt es neben dem Meldebestand noch weitere Kennzahlen. Die wichtigsten sind der Mindestbestand und der Höchstbestand:

Meldebestand

Mindestbestand

Höchstbestand

Bestellgrenze, bei der du neue Ware nachbestellen solltest.

Sicherheitsbestand, der deine Lieferfähigkeit sichert.

Höchstgrenze, um Lagerkosten und Überbestände zu verhindern.

Bei einer optimalen Lagerhaltung liegt der Meldebestand zwischen dem Mindest- und dem Höchstbestand. Im zeitlichen Verlauf könnte dein Lager dann so aussehen:

Diese Faktoren beeinflussen den Mindestbestand

Dein Unternehmen verändert sich, das Umfeld ändert sich, deine Kunden ändern sich. Du solltest den Meldebestand deswegen laufend anpassen. Wenn du die wichtigsten Einflussfaktoren im Blick hast, erkennst du schnell, wann du aktiv werden solltest:

  1. Saisonale Schwankungen: Je nach Produkt kann die Nachfrage nach deinen Produkten steigen oder sinken.

  2. Lieferzeiten: Behalte den Markt und die Infos deiner Lieferanten im Blick, damit du frühzeitig nachbestellst, sollten sich die Lieferzeiten verlängern.

  3. Bestellmenge: Beachte Losgrößen und Bestelleinheiten – manchmal ist es günstiger, größere oder kleinere Mengen zu bestellen.

  4. Risiko-Strategien: Je nach Marktlage kann es für die Sicherheit deines Unternehmens sinnvoll sein, das Lager großzügig zu füllen oder den Bestand herunterzufahren.

  5. Lagerhaltungskosten: Fallen oder steigen die Kosten für dein Lager, kann auch eine Anpassung des Meldebestands sinnvoll sein.

Entdecke Xentral für deine Lagerhaltung

Du kannst noch nicht abschätzen, wie hilfreich eine ERP-Software für deine Lagerhaltung ist? Probier's aus!

FAQs

Was ist der Unterschied zwischen dem Meldebestand und dem Mindestbestand?

Der Meldebestand liegt oberhalb des Mindestbestandes. Er sorgt dafür, dass du den Mindestbestand nicht unterschreitest – auch nicht während der Lieferzeit deiner Nachbestellung.

Wie oft sollte der Meldebestand überprüft werden?

Du solltest den Meldebestand unbedingt regelmäßig überprüfen. Wie oft, hängt von deinem Unternehmen und deinen Produkten ab. Startest du gerade erst und hast den Meldebestand auf Basis von Schätzungen berechnet, solltest du ihn in kurzen Abständen überprüfen. Auch bei einem stark schwankenden Markt oder anstehenden Veränderungen solltest du den Meldebestand in kurzen Intervallen kontrollieren.

Ist der Meldebestand für jedes Produkt gleich?

Nein, du solltest den Meldebestand für jede Lagerposition separat berechnen. Schließlich können sich Lieferzeiten, Nachfragen und weitere Faktoren je Produkt oder Material unterscheiden.

Wie berechnet man den Meldebestand?

Um den Meldebestand zu berechnen, nutzt du folgende Formel:

Meldebestand = Durchschnittlicher Bedarf * Lieferzeit + Mindestbestand

Profile Picture
Elisabeth Büschler
Sie begeistert sich für innovative Brands und Content – und ist deshalb bei Xentral mit seinen mehr als 1.700 Startups und KMU goldrichtig. Ihr Antrieb ist es, die Xentral-Community mit hilfreichen Inhalten auf das nächste Business Level bringen.

Mehr erfahren