Kontenplan einfach erklärt
Wir zeigen dir, was sich hinter einem Kontenplan versteckt und wie du diesen für dein Unternehmen entwickelst!
Kontenpläne sind die Grundlage einer effizienten Buchhaltung und so individuell wie die Unternehmen, die sie erstellen. Erfahre in diesem Beitrag mehr über die Organisation und Gliederung von Kontenrahmen und Kontenplan. Zum Abschluss zeigen wir dir, wie du deinen Kontenplan erstellst.
Das Wichtigste im Überblick
Der Kontenplan ist ein zentraler Bestandteil der doppelten Buchführung und wird in der Regel einmalig in Anlehnung an einen Kontenrahmen erstellt.
Ein Kontenplan ist basierend auf den relevanten Konten eines Kontenrahmens individuell auf das jeweilige Unternehmen zugeschnitten.
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Was ist ein Kontenplan?
Der Kontenplan ist das Verzeichnis aller Konten eines Unternehmens. In Anlehnung an den gewählten Kontenrahmen wird der Kontenplan einmalig erstellt und muss die unternehmerische Situation der Firma widerspiegeln. Die Einrichtung des Kontenplans ist wichtig, damit die Buchführung effizient und korrekt durchgeführt werden kann.
Aufbau und Struktur des Kontenplans
Ein Kontenplan listet alle für das Unternehmen relevante Konten in einzelnen Kategorien auf, die der Struktur des Jahresabschlusses des Unternehmens entsprechen. Der Aufbau und die Struktur des Kontenplans variiert aufgrund der Unternehmensgröße, Branche oder bestimmten gesetzlichen Anforderungen. In der Regel sind jedoch folgende Elemente enthalten.
Kontenklassen: Die einzelnen Konten eines Unternehmens können unterteilt werden in
Aktiva: Vermögenswerte (z. B. Sachanlagen, Vorräte, Kasse)
Passiva: Eigenkapital und Verbindlichkeiten (z. B. Darlehen, Rückstellungen)
Erträge: Einnahmen aus der Geschäftstätigkeit
Aufwendungen: Ausgaben in Verbindung mit der Geschäftstätigkeit (z. B. Gehälter, Material, Miete)
Kontonummern: Jedes Konto erhält eine eindeutige Nummer, damit eine einfache Identifizierung und Zuordnung ermöglicht wird.
Kontenbezeichnungen: Jedes Konto wird eindeutig bezeichnet, sodass der Inhalt des Kontos klar ersichtlich ist.
Unterkonten: Hauptkonten können weiter untergliedert werden. Diese Unterkonten ermöglichen eine detaillierte Buchführung.
Individuelle Anforderungen: Spezifische Anforderungen der Branche oder gesetzliche Regelungen können eine spezielle Kontierung oder Kontenstruktur erfordern.
Was ist der Unterschied zwischen Kontenrahmen und Kontenplan?
Ein Kontenrahmen ist ein Verzeichnis sämtlicher Buchführungskonten einer gesamten Branche. Der Kontenrahmen ist demnach umfassender, als es ein einzelnes Unternehmen benötigt. Demgegenüber ist der Kontenplan individuell auf die Anforderungen eines Unternehmens ausgerichtet. Der Kontenplan enthält damit nur die Konten, die für das jeweilige Unternehmen relevant sind.
Beispielsweise benötigt ein Dienstleistungsunternehmen das Konto “Rohstoffe” nicht, sodass dieses im unternehmenseigenen Kontenrahmen nicht auftaucht. Der Prozess des Anpassens des Kontenrahmens wird “ausdünnen” genannt. Damit unterscheidet sich die Kontenpläne zwischen verschiedenen Unternehmen. In der Regel ist beispielsweise der Kontenplan eines Konzerns wesentlich umfangreicher als der von einem kleinen Unternehmen.
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Exkurs: Kontenrahmen
Ein Kontenrahmen ist in der Regel umfassender als ein Kontenplan. Es gibt unterschiedliche Standardkontenrahmen (kurz: SKR) für bestimmte Branchen und Industriekontenrahmen (kurz: IKR). Diese Kontenrahmen umfassen alle Konten, die für eine bestimmte Branche (z. B. Einzelhandel oder Land- und Forstwirtschaft) relevant sind. Die in Deutschland gängigsten Kontenrahmen sind der SKR 03 und SKR 04.
Gängige Standardkontenrahmen in Deutschland
Bezeichnung | Branche |
SKR 03 | Publizitätspflichtige Unternehmen |
SKR 04 | Publizitätspflichtige Unternehmen |
SKR 14 | Land- und Forstwirtschaft |
SKR 30 | Einzelhandel |
SKR 45 | Heime und soziale Einrichtungen |
SKR 49 | Vereine, Stiftungen, gemeinnützige GmbHs |
SKR 51 | KFZ-Gewerbe |
SKR 70 | Hotels und Gaststätten |
SKR 80 | Zahnärzte |
SKR 81 | Arztpraxen |
SKR 99 | Krankenhäuser |
Aufbau eines Kontenrahmens
Ein Kontenrahmen ist in zehn verschiedene Kontenklassen eingeteilt, die von 0 bis 9 nummeriert sind. Dabei besteht jedes Konto aus einer vierstelligen Nummer. Jede Ziffer entspricht einer bestimmten Gliederungsebene.
Ziffer | Gliederungsebene | Beispiel |
1 | Kontenklasse | Anlage- und Kapitalkonten |
2 | Kontengruppe | Rückstellungen |
3 | Kontenuntergruppe | Steuerrückstellungen |
4 | Einzelkonto | Gewerbesteuerrückstellungen |
Vorteile des Kontenrahmens
Klare Systematik
Sicherstellung der Vergleichbarkeit unterschiedlicher Unternehmen
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Mike Grothaus
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Wie erstellt man einen Kontenplan?
In der Regel wählt ein Unternehmen einen vorgefertigten Kontenrahmen aus, der die Basis des individuellen Kontenplans bildet. In diesem Kontenplan werden sämtliche Finanzbewegungen des Unternehmens festgehalten. Der Kontenplan dient daraufhin als Grundlage der Buchhaltung. Mit Hilfe des Kontenplans werden Geschäftsvorfälle verbucht und sowohl der Jahresabschluss als auch die Gewinn- und Verlustrechnung erstellt.
#1 Auswahl des Kontenrahmens: In Anlehnung an deine Branche suchst du dir den passenden Kontenrahmen aus.
#2 Anpassung des Kontenrahmens: Dünne den Kontenrahmen aus und eliminiere nicht genutzte Konten. Beispielsweise besitzen nicht alle Unternehmen Beteiligungen oder Wertpapiere und können diese Kontenarten aus dem individuellen Kontenplan löschen.
#3 Anlage individueller Unterkonten: Lege dir passende Unterkonten gemäß deiner Anforderungen an. Beispielsweise besitzt ein Unternehmen mehrere Bankkonten, die mit Banknamen und Kontonummern bezeichnet werden.
#4 Optional: Umbenennung der Kontenarten: Zum Abschluss kannst du bei Bedarf Konten umbenennen oder Bezeichnungen kürzen.
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