Was ist die Produktsicherheitsverordnung und welche Produkte fallen darunter?

Erfahre alles Wichtige zur neuen Produktsicherheitsverordnung, welche Produkte davon betroffen sind und was du tun musst!

Verschieden farbige Arbeitsschutzhelme liegen in einem großen gelben Regal. Mehr Infos zur Produktsicherheitsverordnung findest du in diesem Beitrag!
Elisabeth Büschler

Seit dem 13. Dezember 2024 gilt eine neue Verordnung über die allgemeine Produktsicherheit in der Europäischen Union und bringt weitreichende Veränderungen mit sich. Erfahre in diesem Beitrag, was hinter der Produktsicherheitsverordnung steckt, wer davon betroffen ist und wie du die Anforderungen mit Xentral umsetzt.

Das Wichtigste im Überblick

  • Die Produktsicherheitsverordnung (GPSR) stellt ein hohes Maß an Verbraucherschutz in der Europäischen Union sicher und betrifft Händler, Hersteller und Importeure

  • Mit Inkrafttreten der Verordnung kommen umfangreiche Informationspflichten und Anforderungen hinsichtlich der Risikobewertung auf die Akteure zu, die einheitliche Sicherheitsstandards in der EU gewährleisten sollen

  • Die Produktsicherheitsverordnung gilt für alle Verbraucherprodukte, die für den Verkauf an Endverbraucher:innen in der EU bestimmt sind – sowohl B2C als auch B2B

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Was ist die Produktsicherheitsverordnung und warum wurde sie eingeführt?

Die Verordnung über die allgemeine Produktsicherheit 2023/988 oder General Product Safety Regulation (GPSR) zielt auf die Sicherstellung des Verbraucherschutzes innerhalb der EU. Ziel ist es, durch umfassende Informationspflichten und strenge Anforderungen hinsichtlich der Risikobewertung, nur sichere Produkte innerhalb der Europäischen Union in den Verkehr zu bringen.

Die fortschreitende Digitalisierung, neue Technologien und der Boom des Onlinehandels sorgten für eine notwendige Homogenisierung der Richtlinien innerhalb der EU. Mit der neuen Produktsicherheitsverordnung soll ein einheitlicher Sicherheitsstandard für Produkte gewährleistet werden, für die noch keine produktspezifischen Sicherheitsanforderungen gelten.

Die neue Produktsicherheitsverordnung (GPSR) löst die bisherige Richtlinie 2001/95/EG ab und legt den Rahmen für die Sicherheit der Produkte in der Europäischen Union fest.

Welche Anforderungen gelten?

Die Produktsicherheitsverordnung umfasst insbesondere zwei Hauptanforderungen. Zum einen eine umfangreiche Informationspflicht (Vgl. § 9 Abs. 6 und 7 GPSR) und zum anderen hohe Anforderungen hinsichtlich der Risikoanalyse und -bewertung (Vgl. § 9 Abs. 2 und 3 GPSR).

Informationspflichten

Risikobewertung

Die Produktsicherheitsverordnung legt für Händler umfangreiche Anforderungen zur Kennzeichnung der Produkte fest. Relevante Informationen müssen direkt im Angebot ersichtlich sein.

Hersteller sind zu einer umfassenden Risikoanalyse und -bewertung ihrer Produkte verpflichtet. Diese Analyse wird im Rahmen technischer Unterlagen erstellt, die für mindestens zehn Jahre archiviert und stetig aktualisiert werden müssen.

Notwendige Informationen gem. § 9 Abs. 6, 7 GPSR:

  • Name, eingetragener Handelsname oder Handelsmarke des Herstellers sowie die Postanschrift und elektronische Adresse (z. B. E-Mail-Adresse) zur Kontaktaufnahme

  • Name, Postanschrift und elektronische Adresse der verantwortlichen Person, wenn der Hersteller nicht in der EU sitzt

  • Angaben zur Identifizierung des Produkts einschließlich Abbildung des Produkts, Art des Produkts und sonstige Identifikatoren

  • Bereitstellung etwaiger Warnhinweise oder Sicherheitsinformationen auf dem Produkt, der Verpackung oder einer Begleitunterlage in leicht verständlicher Sprache, die in dem entsprechenden Mitgliedstaat gesprochen wird

Risikobewertung gem. § 9 Abs. 2 GPSR:
"Bevor sie ihre Produkte in Verkehr bringen, führen die Hersteller eine interne Risikoanalyse durch und erstellen technische Unterlagen, die mindestens eine allgemeine Beschreibung des Produkts und seiner für die Bewertung seiner Sicherheit relevanten wesentlichen Eigenschaften enthalten."

Zusätzlich sind gem. § 9 Abs. 2a und b folgende Bewertungen durchzuführen:

  • Identifizierung und Analyse der Risiken und Gefahren des Produkts

  • Bewertung des Risikos unter Berücksichtigung der Art der Gefahren und der Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens

  • Maßnahmen zur Minderung der Risiken

"

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Fritz Frehner

Geschäftsführer

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Für wen/was gilt die Produktsicherheitsverordnung?

Die Produktsicherheitsverordnung gilt für alle Verbraucherprodukte, die zum Verkauf an Endverbraucher:innen bestimmt sind. Dabei wird nicht zwischen B2C- oder B2B-Produkten unterschieden. Im Rahmen der EU-Verordnung sind eine Vielzahl von Wirtschaftsakteuren für die Produktsicherheit verantwortlich. Dabei handelt es sich stets um natürliche oder juristische Personen, die in der EU ansässig sind (Vgl. § 3 Nr. 8 bis 14 GPSR). Darunter zählen:

  • Hersteller

  • Händler

  • Importeure

  • Bevollmächtigte

  • Fulfillment-Dienstleister

  • Anbieter von Online-Marktplätzen

Welche Produkte sind von der Produktsicherheitsverordnung ausgeschlossen? 

Die Produktsicherheitsverordnung gilt nicht für alle Produkte gleichermaßen. Vor allem Produkte, die unter spezifische Regelungen fallen, sind von der GPSR ausgeschlossen.

Produktarten, die gem. § 2 Abs. 2 GPSR ausgeschlossen sind

  • Human- und Tierarzneimittel

  • Lebens- und Futtermittel

  • lebende Pflanzen und Tiere, tierische Nebenprodukte und Folgeprodukte

  • Pflanzenschutzmittel

  • Beförderungsmittel und Luftfahrzeuge

  • Antiquitäten

Wie kannst du die Vorgaben der Produktsicherheitsverordnung mit Xentral umsetzen?

Am einfachsten lassen sich die Vorgaben umsetzen, indem du die relevanten Informationen in die Produktbeschreibung integrierst. Somit umgehst du notwendige Freifelder oder andere notwendige Implementierungen. Das hat den Vorteil, dass keine zusätzlichen Einstellungen für unterschiedliche Shop-Systeme vorgenommen werden müssen.

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FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Produktsicherheitsverordnung

Wer ist verantwortlich für die Einhaltung der Produktsicherheitsverordnung?

Verantwortlich für die Einhaltung der Produktsicherheitsverordnung sind alle relevanten Wirtschaftsakteure. Dazu zählen Hersteller, Händler, Fulfillment-Dienstleister, Importeure und Bevollmächtigte.

Was gilt für Importprodukte?

Importprodukte werden über spezifische Anforderungen reguliert, um gleiche Sicherheitsstandards wie bei in der EU hergestellten Produkten zu gewährleisten. Aufgaben und Pflichten zur Einhaltung der geltenden Vorschriften muss ein in der EU ansässiger Wirtschaftsakteur (z. B. Hersteller, Importeur, Bevollmächtigter eines nicht EU-ansässigen Herstellers oder Fulfillment-Dienstleister) übernehmen.

Was sind die Folgen bei einem Verstoß?

Die Folgen bei einem Verstoß gegen die Produktsicherheitsverordnung können von wettbewerbsrechtlichen Abmahnungen, GPSR Abmahnungen bis hin zu Bußgeldern reichen. 

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Elisabeth Büschler
Sie begeistert sich für innovative Brands und Content – und ist deshalb bei Xentral mit seinen mehr als 1.700 Startups und KMU goldrichtig. Ihr Antrieb ist es, die Xentral-Community mit hilfreichen Inhalten auf das nächste Business Level bringen.

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