Wareneinsatz berechnen: Alles Wissenswerte & Tipps für die Optimierung

In diesem Beitrag erklären wir dir, wir du den Wareneinsatz berechnen und optimieren kannst.

Ein Mann steht vor einem Stapel Euro-Platten an einem Laptop
Elisabeth Büschler
LagerverwaltungControlling

Innerhalb eines Geschäftsjahres ist dein Lagerbestand ständig in Bewegung: Du produzierst oder verkaufst Produkte, fügst deinem Lager neue Artikel oder Rohstoffe hinzu und verwahrst sie. Mithilfe des Wareneinsatzes lässt sich ermitteln, was dich deine Bestände ursprünglich gekostet haben. In diesem Beitrag erklären wir dir, wir du den Wareneinsatz berechnen und optimieren kannst.

Was ist der Wareneinsatz?

Der Wareneinsatz (engl. Cost of Goods Sold, kurz COGS) ist eine Kennzahl aus dem Rechnungswesen und eine wichtige Größe für Händler und produzierende Betriebe. Er spiegelt den Wert aller Erzeugnisse wider, die innerhalb eines Abrechnungszeitraumes an Kundinnen und Kunden verkauft oder innerhalb der Produktion verbraucht wurden.

Warum ist die Berechnung des Wareneinsatzes wichtig?

Jeder Lagerbestand verursacht Kosten in der Anschaffung. Mit der Berechnung des Wareneinsatzes kannst du die Aufwendungen bestimmen, die ursprünglich für die Beschaffung deiner Waren notwendig waren. Außerdem behältst du einen Überblick über deine Kosten und kannst Prognosen zu den Wiederbeschaffungskosten ableiten, die dich in Zukunft erwarten werden.

Lesetipp: Du möchtest wissen, wie du deine Lagerkosten berechnen kannst und worauf es zu achten gilt? Dann empfehlen wir dir diesen Artikel!

Wareneinsatz Berechnung: Formel

Ausgangsgröße für die Formel zur Berechnung des Wareneinsatzes ist dein Anfangsbestand, auf den alle Lagerzugänge addiert werden. Anschließend wird der Endbestand subtrahiert.

In Kurzform: Wareneinsatz = Anfangsbestand + Zugänge – Endbestand

Wareneinsatz berechnen Beispiel

Angenommen, ein Unternehmen in der Food-Branche hatte zu Beginn eines Abrechnungszeitraumes (z.B. ein Jahr) Waren im Wert von 150.000 Euro im Lager. Innerhalb des Jahres kauft es Waren für 70.000 Euro ein. Der Jahresendbestand beträgt 120.000 Euro.

Für den Wareneinsatz ergibt sich folgende Formel:

Wareneinsatz = 150.000€ + 70.000€ – 120.000€ = 100.000€

Wareneinsatzintensität / Wareneinsatzquote

In Verbindung mit dem Wareneinsatz steht auch eine relative Größe, die du für die Beurteilung deines Lagermanagements kennen solltest: Die Wareneinsatzintensität, auch als Wareneinsatzquote bekannt.

Die Wareneinsatzintensität gibt das Verhältnis zwischen Wareneinsatz und Umsatzerlösen an. Anders ausgedrückt gibt die Wareneinsatzintensität an, wie viel Prozent deines Umsatzes für die Beschaffung deiner Waren benötigt werden. Ideal ist hier natürlich ein möglichst kleiner Wert. Ob deine Wareneinsatzintensität gut oder schlecht ist, hängt jedoch sehr von der Branche und Art deines Unternehmens ab und lässt sich pauschal nicht beantworten.

Formel zur Berechnung der Wareneinsatzintensität:

Wareneinsatzintensität = Wareneinsatz * 100 / Umsatzerlöse

Beispiel für die Berechnung der Wareneinsatzintensität

Wir bleiben bei unserem Food-Unternehmen und nehmen an, es hätte innerhalb des letzten Geschäftsjahres einen Umsatz in Höhe von 250.000 Euro verbucht.

Die Wareneinsatzintensität berechnet sich dann wie folgt:

Wareneinsatzintensität = 100.000€ * 100 / 250.000€ = 40%

Übrigens: Das Gegenstück zur Wareneinsatzintensität ist die Handelsquote. Sie lässt sich mit der Formel 100% - Wareneinsatzintensität errechnen und würde unserem Beispiel zufolge 60% betragen.

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Wareneinsatz optimieren: So vermeidest du unnötige Ausgaben

Zu viel Wareneinsatz bzw. eine schlechte Wareneinsatzquote können für dein Unternehmen unnötige Ausgaben bedeuten und dein Wachstum ausbremsen. Deshalb wollen wir dir ein paar Tipps geben, mit denen du deinen Wareneinsatz optimieren kannst.

Führe regelmäßige Inventuren durch

Ja, eine Inventur bedeutet einen nicht unerheblichen Aufwand. Dennoch gibt es kaum eine bessere Methode, um dir einen Überblick über deine Bestände zu verschaffen. Zudem ist sie die Grundlage deiner Wareneinsatz-Berechnung. Deshalb solltest du regelmäßig Inventuren durchführen, um Fehlinvestitionen frühzeitig zu erkennen und in Zukunft zu vermeiden. Laut §240 HGB (Handelsgesetzbuch) und §140/141 AO (Abgabenordnung) musst du eine Inventur ohnehin am Ende des Geschäftsjahres durchführen.

Vermeide Abfälle

Die Entsorgung von Abfällen belastet nicht nur die Umwelt. Wenn Bestände zu lange bei dir lagern und verfallen, treibt das deinen Wareneinsatz unnötig in die Höhe. Deshalb ist es vor allem für Unternehmen in der Lebensmittelindustrie wichtig, so wenig Abfall wie möglich zu erzeugen und idealerweise nur so viele Waren einzukaufen, wie sich auch tatsächlich verarbeiten bzw. weiterverkaufen lassen. 

Hol deine Mitarbeitenden ins Boot

Wenn dein Unternehmen bereits eine gewisse Größe erreicht hat und du bereits Mitarbeitende beschäftigst, die logistische Aufgaben übernehmen, lohnt es sich sicher, diese für die Optimierung deines Wareneinsatz einzuspannen. Logistiker und Logistikerinnen haben jeden Tag mit dem Warenumschlag deines Lagers zu tun und sehen Einspar- bzw. Optimierungspotenziale in der Regel als erste. 

Passe deine Preise an

Im E-Commerce, aber auch auf Beschaffungsmärkten für Rohstoffe unterliegen Preise ständigen Schwankungen. Diese Tatsache solltest du immer im Hinterkopf haben und deine Preise anpassen, wenn sich deine Marktsituation verändert. Denn: Höhere Preise führen ggf. zu mehr Umsatz und mehr Umsatz bei gleichbleibendem Wareneinsatz zu einer verbesserten Wareneinsatzquote!

Führe ein Warenwirtschaftssystem ein

Die Einführung eines Warenwirtschaftssystems kann einen nicht zu verachtenden, initialen (Kosten-)Aufwand bedeuten. Doch gerade, wenn du im Begriff bist, den Überblick über dein Lager zu verlieren, kann ein solches Tool eine große Hilfe sein.

Fazit

Der Wareneinsatz ist eine wichtige Kennzahl für dein Unternehmen. Ohne Kenntnis über deinen Wareneinsatz lassen sich praktisch keine präzisen Aussagen darüber treffen, wie effizient dein Ressourcenmanagement gewesen ist oder darüber, welche Aufwendungen für die Beschaffung deiner Bestände notwendig waren.

Mit diesem Beitrag solltest du aber ein wenig schlauer sein und wissen, wie du deinen Wareneinsatz berechnen und deine Wareneinsatzquote optimieren kannst.

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Elisabeth Büschler
Sie begeistert sich für innovative Brands und Content – und ist deshalb bei Xentral mit seinen mehr als 1.700 Startups und KMU goldrichtig. Ihr Antrieb ist es, die Xentral-Community mit hilfreichen Inhalten auf das nächste Business Level bringen.

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