Stückkosten berechnen: Vorbereitung für die Preiskalkulation – So gelingt's!
In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du deine Stückkosten berechnen und somit deine Preiskalkulation verbessern kannst – inklusive Formeln und Beispiele!
Die Berechnung der Stückkosten ist für jedes Gewerbe, egal ob Produktion oder Dienstleistung eine Grundvoraussetzung für eine korrekte Preiskalkulation. In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du Stückkosten berechnen kannst und Optimierungspotenziale findest!
Stückkosten oder Durchschnittskosten bezeichnen die Kosten je Mengeneinheit. Diese Kosten dienen beispielsweise zur Kalkulation der Preisuntergrenze für ein Produkt oder eine Leistung. In der Regel sind die Stückkosten die Selbstkosten eines Produkts. Die Stückkosten zeigen dir, wie viel du für ein Produkt mindestens verlangen musst, damit du deine Kosten deckst – deine Preisuntergrenze.
Zusammensetzung der Stückkosten
Die Stückkosten können sowohl in fixe Stückkosten als auch variable Stückkosten unterteilt werden. Typischerweise werden in der Kostenrechnung zunächst aber die Gesamtkosten betrachtet. Daraus lassen sich danach recht einfach die Stückkosten ableiten. Im Folgenden zeigen wir dir, welche Kostenarten in der Kostenrechnung unterschieden werden.
Unterscheidung fixe vs. variable Kosten
Fixkosten bezeichnen Kosten, die unabhängig vom Betrieb und in konstanter Höhe anfallen. Die Miete einer Produktionshalle wird in der Regel jeden Monat und in der gleichbleibenden Höhe fällig – unabhängig davon, wie viel du produzierst. Typische Beispiele für fixe Kosten sind Mieten, Kreditzinsen, Versicherungen, Grundgebühren oder auch lineare Abschreibungen auf Maschinen oder Ähnliches.
Die fixen Stückkosten sind demnach die fixen Kosten je Mengeneinheit.
Variable Kosten sind nicht konstant und schwanken im Gegensatz zu den fixen Kosten mit der Produktionsmenge. Werden beispielsweise mehr Brote produziert, steigen aufgrund der zusätzlichen Rohstoffe die Materialkosten. Typische Beispiele für variable Kosten sind Kosten für Rohstoffe, Transport oder Energie.
Die variablen Stückkosten sind demnach die variablen Kosten je Mengeneinheit.
Die Gesamtkosten eines Unternehmens ergeben sich aus der Summe der fixen und variablen Kosten.
In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du deinen Wareneinsatz berechnen kannst.
Direkte vs. indirekte Kosten
Neben der Unterscheidung zwischen variablen und fixen Kosten wird in der Kostenrechnung auch zwischen direkten und indirekten Kosten unterschieden.
Direkte Kosten können, wie der Name bereits vermuten lässt, direkt einem Produkt bzw. einer Leistung zugeordnet werden. Diese Kosten stehen in direktem Zusammenhang mit dem Produkt. Dazu zählen beispielsweise Materialkosten oder Löhne.
Im Gegensatz dazu lassen sich indirekte Kosten wie beispielsweise Verwaltungskosten (Aufwände für die IT, Büroausstattung o.ä.) nicht unmittelbar einer Einheit zuordnen. Diese Kosten werden in der Praxis auch Gemeinkosten genannt. Damit eine sinnvolle Kalkulation möglich ist, müssen diese Kostenblöcke einem Bereich im Unternehmen zugeordnet werden. In der sogenannten Kostenstellenrechnung werden Gemeinkosten mit Hilfe von Zuschlagssätzen auf bestimmte Unternehmensbereiche verteilt. So gibt es beispielsweise Materialgemeinkosten, Fertigungsgemeinkosten sowie Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten.
Du möchtest wissen, wie du dein eigenes Produkt im Supermarkt verkaufen kannst? Dieser Beitrag zeigt dir, wie das geht!
Stückkosten berechnen: Formel und Beispiele
Zur Berechnung der Stückkosten stehen dir unterschiedliche Methoden zur Verfügung. Zum einen kannst du die Stückkosten auf Basis der Gesamtkosten berechnen. Zum anderen kannst du direkt die fixen und variablen Stückkosten berechnen und daraus die Summe bilden. Wir stellen dir beide Methoden mit einem Beispiel vor.
Berechnung der Stückkosten auf Basis der Gesamtkosten
Die einfachste Methode, die Stückkosten zu berechnen, ergibt sich aus der Teilung der Gesamtkosten durch die Produktionsmenge.
Stückkosten = Gesamtkosten / Produktionsmenge
Stückkosten = (fixe Kosten + variable Kosten) / Produktionsmenge
Einfaches Rechenbeispiel
In einer Bäckerei fallen im Monat Fixkosten in Höhe von 500 Euro an. Es werden 1.000 Brote gebacken. Für jedes Brot wird 1kg Mehl für 1,50 Euro, Backpulver für 0,10 Euro und Nüsse für 0,40 Euro eingesetzt.
Fixkosten = 500 Euro
Variable Kosten = 1,50 + 0,10 + 0,40 * 1.000 Stück = 2.000 Euro
Die Kosten pro Stück belaufen sich auf: (500 + 2.000)/1.000 = 2,50 Euro
Diese einfache Methode zur Berechnung der Stückkosten verursacht in der Praxis der Kosten- und Leistungsrechnung jedoch ein Problem. Wie zuvor beschrieben gibt es direkte und indirekte Kosten. Oftmals können die Fixkosten eines Unternehmens nur erschwert auf eine Einheit übertragen werden. In der Praxis werden daher in der Kostenstellenrechnung andere Methoden verwendet, wie beispielsweise:
das Verursacherprinzip
das Beanspruchungsprinzip und
das Entscheidungsprinzip
Berechnung der Stückkosten auf Basis variabler und fixer Stückkosten
Ähnlich wie bei anderen Kosten lassen sich die Stückkosten in variable und fixe Stückkosten einteilen. Möchtest du die Stückkosten direkt auf Basis der fixen und variablen Stückkosten berechnen, lautet die Formel: Stückkosten = fixe Stückkosten + variable Stückkosten
Einfaches Rechenbeispiel
Nehmen wir noch einmal unser Rechenbeispiel von oben. Die variablen Stückkosten sind bereits gegeben. Um die fixen Stückkosten auszurechnen, musst du in unserem vereinfachten Beispiel lediglich die Fixkosten durch die Produktionsmenge teilen.
Fixe Stückkosten = 500/1.000 = 0,50 Euro
Variable Stückkosten = 1,50 + 0,1 + 0,4 = 2,00 Euro
Die Stückkosten pro Brot belaufen sich also auch in diesem Fall auf: 0,50 + 2,00 = 2,50 Euro.
Die Trennung in fixe Stückkosten und variable Stückkosten ist durchaus sinnvoll. Somit können Auswirkungen einer Veränderung der Absatzmenge auf die Stückkosten untersucht werden. Steigerst du beispielsweise deine Absatzmenge um 500 Brote auf insgesamt 1.500 Brote, ergibt sich folgende Rechnung:
Fixe Stückkosten = 500/1.500 = 0,33
Variable Stückkosten = 1,50 + 0,1 + 0,4 = 2,00 Euro
Im Falle der Steigerung der Absatzmenge führt zu einer Verringerung der fixen Stückkosten und zu geringeren Stückkosten in Höhe von 2,33 Euro. Diesen Effekt nennt man Fixkostendegression.
Stücklisten können dir dabei helfen, Kosten einer Einheit zuzuordnen und eine Stückkostenberechnung durchzuführen.
Stückkostenberechnung: Die relevanten Kostenfaktoren im Überblick
Die Berechnung der Stückkosten ist für jeden Unternehmer bzw. jede Unternehmerin essenziell. Nur wer die Stückkosten kennt, kann eine effektive Preiskalkulation vornehmen und die Produkte mit Gewinn am Markt verkaufen. Zu den wichtigsten Kostenfaktoren im Bereich der Stückkostenberechnung zählen:
Materialkosten: Kosten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Beschaffung, Energie, Lagerhaltung, Produktion usw.
Personalkosten: Kosten für Löhne und Gehälter, Personalzusatzkosten etc.
Gemeinkosten: Kosten für Mieten, Versicherungen, Büroausstattung usw.
Wir konnten einen großen Teil der Buchhaltung und alle Bereiche der Auftragsabwicklung automatisieren. Xentral war die Basis für unser Wachstum. Ohne Xentral hätten wir das nicht geschafft.
Daniel Krauter
Gründer
Stückkosten senken: Optimierungspotenziale
Wie unsere Abwandlung des Rechenbeispiels zeigte, können die Stückkosten gesenkt werden. Mit der Erhöhung der Produktionsmenge sinken in der Regel die Kosten je Einheit. Neben der Verteilung der Fixkosten auf mehr produzierte Einheiten können außerdem Lerneffekte im Unternehmen und Mengenrabatte bei Lieferanten Gründe für die Senkung der Stückkosten sein.
Doch nicht nur die Absatzsteigerung kann zu einer Reduzierung der Stückkosten führen. Vor allem bei den Fixkosten lassen sich durchaus Einsparpotenziale aufdecken. Insbesondere durch die Optimierung deiner Geschäftsprozesse können versteckte Kosten eliminiert werden.
Outsourcing bestimmter Bereiche
Kostenstrukturen überprüfen
Energiekosten senken
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Xentral – Einsparpotenziale mit effizienten Geschäftsprozessen heben
Ein ERP ermöglicht dir, deine Geschäftsprozesse transparent zu steuern und zu optimieren. Mit einem ERP als Schaltzentrale für dein Unternehmen reduzierst du Insellösungen für einzelne Unternehmensbereiche und straffst deinen Tech-Stack. Durch das integrierte Warenwirtschaftssystem kannst du zusätzlich deine Lagerprozesse optimieren. Effiziente Prozesse im Lager sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor und helfen, Kosten einzusparen.
Fazit
Eine effektive Preiskalkulation baut auf der Berechnung der Stückkosten auf. In der Praxis ist dieser Prozess zwar komplex, aber es lohnt sich, die Kosten gewissenhaft zu überwachen. Mit einer guten Stückkostenberechnung kannst du Optimierungspotenziale sowie Kosteneinsparungen identifizieren, deine Marge verbessern und die Weichen auf Wachstum stellen.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Stückkosten berechnen
Eine einfache Art und Weise, die Stückkosten zu berechnen, ist, die Gesamtkosten durch die Produktionsmenge zu teilen. Alternativ kannst du die Summe von variablen Stückkosten und fixen Stückkosten bilden.
Stückkosten können in variable und fixe Stückkosten unterteilt werden. Dies hilft dir, Auswirkungen auf die Stückkosten durch die Änderungen der Absatzmenge zu untersuchen. In der Regel sinken die Stückkosten durch die Anhebung der Absatzmenge aufgrund der Fixkostendegression.
Der Gewinn eines Unternehmens wird durch die Subtraktion der Kosten vom Umsatz berechnet. Um den Stückerlös zu berechnen, ziehst du von dem Verkaufspreis je Einheit die Stückkosten ab.
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