Chargennummer: Definition, Aufbau und branchenspezifische Anforderungen

In diesem Beitrag erfährst du alles zum Thema Chargennummern. Behalte den Überblick und sichere die Produktrückverfolgbarkeit mit Xentral

Eine Charge Fässer steht im Eingang einer großen Lagerhalle
Elisabeth Büschler

Chargennummern machen Produkte rückverfolgbar und haben somit in vielen Branchen große Bedeutung, um Qualitätssicherungsprozesse zu verbessern. Was genau eine Chargennummer ist, wie sie erstellt wird und welche Besonderheiten und Vorteile sie hat, erfährst du in diesem Artikel.

Definition: Was ist eine Chargennummer und worüber gibt sie Auskunft?

Eine Chargennummer, häufig auch Losnummer genannt, ist eine eindeutige Kennzeichnung einer Produktionseinheit. Somit ermöglicht die Chargennummer die Rückverfolgbarkeit eines Artikels von der initialen Herstellung bis hin zur Nutzung bei Verbraucher:innen.

Häufig werden Chargennummern in der Pharma-, Lebensmittel-, Kosmetik- oder Automobilbranche eingesetzt. Eine solche Nummer kennzeichnet dabei eine bestimmte Menge von Produkten, die unter den gleichen Bedingungen hergestellt wurden (Charge). Eine Chargennummer gibt Auskunft über:

  • Produktionsort: Wo wurde die Charge produziert?

  • Produktionsdatum: Wann wurde die jeweilige Charge hergestellt?

  • Produktionsbedingungen: Unter welchen Bedingungen wurde die Charge produziert (z.B. Druck, Temperatur etc.)?

  • Qualität: Welche Tests zur Qualitätssicherung wurden durchgeführt?

Chargennummer Aufbau und Beispiel

Der Aufbau einer Chargennummer ist in der Regel standardisiert. Je nach Branche bzw. Unternehmen können sich Chargennummern in ihrer Zusammensetzung dennoch leicht unterscheiden. Häufig besteht eine solche Nummer aus einer Kombination von Zahlen und Buchstaben, die spezifische Produktinformationen beinhalten.

Beispielhafte Darstellung einer Chargennummer mit Erklärung des Aufbaus

  • Präfix: Kennzeichnung der Art der Charge bzg. des Produktes

  • Chargen-ID: Identifikation der spezifischen Charge

  • Suffix: Zusätzliche Informationen über Produktionsstandort oder Produktionslinie

Bei Bedarf kann ein zusätzlicher Code hinzugefügt werden, der auf durchgeführte Qualitätstests hindeutet.

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Warum ist der Aufbau wichtig?

Ein eindeutiger und strukturierter Aufbau deiner Chargennummern ermöglicht dir, eine eindeutige Nachverfolgbarkeit deiner Chargen. Mit ihnen kannst du alle relevanten Produktionsinformationen sofort einsehen. Das ist vor allem in Bezug auf eine effiziente Qualitätssicherung und bei eventuellen Rückrufaktionen essenziell.

Wo wird die Chargennummer eingesetzt?

  • Automobilindustrie: Identifizierung von Bauteilen oder Serienproduktionen

  • Pharmaindustrie: Rückverfolgbarkeit von Medikamenten

  • Lebensmittelindustrie: Identifizierung von Produktionschargen von verderblichen Lebensmitteln

  • Kosmetikbranche: Überwachung des Herstellungsprozesses und Sicherung der Qualität von Kosmetikprodukten

Aufgaben der Chargennummer im Überblick

  • Rückverfolgbarkeit: Zuordnung eines jeden Produkts zu einer bestimmten Charge

  • Qualitätssicherung: Einsicht in Produktionsbedingungen

  • Produktrückverfolgung: Einsicht in die Herkunft eines Produkts

  • Rückrufmanagement: Gezielte Durchführung von Rückrufaktionen bei fehlerhaften Produkten

  • Lager- und Bestandsmanagement: Lagerung von Beständen nach Produktionsdatum und -ort

Wie wird eine Chargennummer erstellt?

Chargennummern werden häufig automatisch im Produktionsprozess erstellt. Dies erfolgt meist mithilfe eines ERP-Systems, da darin alle Daten zur Produktion gespeichert werden. Die Vergabe der Angaben zum Produktionsdatum, Produktionsstandort, laufender Nummer, Qualitätskennzeichen und ggf. Qualitätstest erfolgen dabei in der Regel in Echtzeit. Wichtig hierbei ist, dass das jeweilige Produktionssystem auf den Erstellungsprozess der Chargennnummer angepasst ist, sodass jede Charge mit einer eindeutigen Kennzeichnung versehen werden kann.

Branchenspezifische Anforderungen an Chargennummern

Die Anforderungen an Chargennummern unterscheiden sich von Branche zu Branche. Einige Industriezweige sind basierend auf gesetzlichen Vorschriften sogar dazu verpflichtet, spezifische Informationen in Chargennummern zu integrieren.

1. Pharmaindustrie

In der Pharmaindustrie dienen Chargennummern der Qualitätssicherung von Medikamenten. Gesetze und Vorschriften, wie beispielsweise die Richtlinien der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) oder die Good Manufacturing Practice (GMP) sehen eine exakte Rückverfolgbarkeit aller Produktionschargen vor. Daher müssen die verwendeten Rohstoffe, Produktionsbedingungen und durchgeführten Qualitätstests für jede Charge eindeutig bestimmbar sein. Zudem muss gewährleistet werden, dass fehlerhafte Chargen anhand der vergebenen Chargennummern schnell identifiziert und zurückgerufen werden können.

2. Lebensmittelindustrie

In der Lebensmittelbranche dient die Chargennummer der Rückverfolgbarkeit von verderblichen Produkten. Da in der Lebensmittelindustrie strenge Vorschriften in Bezug auf die Hygiene gelten, werden Chargennummern hierbei vor allem zur Nachverfolgung der Produkte entlang der gesamten Lieferkette eingesetzt. So können die hohen Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit gewährleistet werden.

3. Automobilindustrie

Die Identifizierung von Bauteilen wird in der Automobilbranche mithilfe von Chargennummern gewährleistet. Hierbei ist vor allem die Rückverfolgbarkeit entscheidend. Nur so können fehlerhafte Teile gezielt zurückgerufen werden.

4. Kosmetikindustrie

Auch in der Kosmetikindustrie finden Chargennummern Anwendung. Sie gewährleisten die Rückverfolgbarkeit von Kosmetika. Chargennummern helfen auch hier dabei, verunreinigte Produkte zu identifizieren.

Lesetipp

In diesem Beitrag lernst du alles zum Thema Bestandsführung.

Vorteile von Chargennummern

  • Produktsicherheit: Chargennummern sorgen für eine lückenlose Rückverfolgbarkeit von Produkten. Im Falle einer fehlerhaften Charge können betroffene Produkte schnell zurückgerufen werden.

  • Qualitätskontrolle: Mithilfe von Chargennummern kann zudem die Qualität jeder einzelnen Charge nachverfolgt werden. So können Produktionsfehler frühzeitig erkannt und behoben werden.

  • Effizientes Bestandsmanagement: Chargennummern tragen zur Effizienz der Lagerverwaltung bei. Da eine Chargennummer ein klarer Indikator für verschiedene Produktionschargen ist, können eventuelle Probleme in der Lieferkette schnell behoben werden.

  • Verbrauchervertrauen: Verbraucher:innen haben dank Chargennummern die Möglichkeit, nachzuvollziehen, an welchem Ort und wann ein Produkt hergestellt wurde. Im Falle eines Rückrufs können sie sich selbst über den Qualitätszustand ihrer Artikel vergewissern.

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FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Chargennummer

Ist eine Chargennummer Pflicht?

Die Chargennummer ist nicht für alle Produkte Pflicht. Jedoch ist sie vor allem für die Nutzung oder den Verbrauch von potenziell gesundheitsgefährdenden Produkten gesetzlich vorgeschrieben. In vielen Branchen wie beispielsweise der Pharma-, Lebensmittel- und Kosmetikindustrie ist die Chargennummer somit verpflichtend.

Wo befindet sich die Chargennummer?

Eine Chargennummer ist im Regelfall auf der Verpackung bzw. dem Etikett eines Produktes zu finden. Je nach Artikel kann sie auf die Rückseite, den Boden oder die Umverpackung gedruckt sein.

Was ist der Unterschied zwischen Chargennummer und Seriennummer?

Chargennummern kennzeichnen eine gesamte Produktionscharge und bezeichnen damit Artikel, die unter gleichen Produktionsbedingungen hergestellt wurden. Seriennummern hingegen sind eindeutige Nummern, die einen einzelnen Artikel markieren. 

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Elisabeth Büschler
Sie begeistert sich für innovative Brands und Content – und ist deshalb bei Xentral mit seinen mehr als 1.700 Startups und KMU goldrichtig. Ihr Antrieb ist es, die Xentral-Community mit hilfreichen Inhalten auf das nächste Business Level bringen.

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