Lageroptimierung: Definition, Methoden & 7 Tipps
Ein effizientes Lager spart Zeit und Geld: Erfahre, wie du mit digitalen Tools, smarten Methoden und praktischen Tipps dein Lager nachhaltig optimierst.
Lageroptimierung: Definition, Methoden und praxisnahe Tipps
Ein gut organisiertes Lager ist das Herzstück von jedem Unternehmen, das mit physischen Produkten arbeitet. Allerdings herrschen in vielen Betrieben chaotische Verhältnisse: überfüllte Regale, unübersichtliche Lagerflächen und lange Suchzeiten sind an der Tagesordnung. Das kostet nicht nur Zeit, sondern auch Geld.
Mit einer gezielten Lageroptimierung kannst du Ordnung schaffen, Prozesse effizienter gestalten und deine Kosten erheblich senken. In diesem Artikel erfährst du, was Lageroptimierung bedeutet, welche Methoden es gibt und welche praxisnahen Tipps du sofort umsetzen kannst, um dein Lager in Bestform zu bringen.
Das Wichtigste in Kürze:
Eine durchdachte Lagerstruktur minimiert Suchzeiten, beschleunigt Bestellungen und senkt Lagerkosten. Unternehmen profitieren von schlankeren Abläufen und besserer Produktivität.
Digitale Lagerverwaltungssysteme, Automatisierung und RFID-Technologien verbessern die Bestandskontrolle, verhindern Engpässe und optimieren Warenbewegungen in Echtzeit.
Gut geschulte Mitarbeitende nutzen moderne Systeme effizient, reduzieren Fehler und steigern die Sicherheit im Lager. Regelmäßige Schulungen sind daher unverzichtbar.
Durch regelmäßige Analysen, Bestandskontrollen und Prozessverbesserungen bleibt das Lager langfristig effizient und wettbewerbsfähig.
Was versteht man unter Lageroptimierung?
Lageroptimierung umfasst alle Maßnahmen, die darauf abzielen, die Effizienz der Lagerhaltung zu steigern, Kosten zu reduzieren und die Lieferfähigkeit zu verbessern. Dabei geht es nicht nur darum, Regale umzustellen oder Bestände zu reduzieren, sondern auch um die strategische Planung und Organisation der gesamten Lagerlogistik.
Ziele der Lageroptimierung:
Effizienzsteigerung: Durch optimierte Abläufe können Bestellungen schneller bearbeitet und Lagerprozesse beschleunigt werden.
Kostenreduktion: Eine bessere Nutzung der Lagerfläche, reduzierte Lagerbestände und automatisierte Prozesse sparen bares Geld.
Bessere Lieferfähigkeit: Mit einer intelligenten Lagerverwaltung kannst du schneller auf Kundenanfragen reagieren und Lieferengpässe vermeiden.
Warum ist Lageroptimierung für Unternehmen essenziell?
Eine ineffiziente Lagerhaltung kann sich negativ auf die gesamte Unternehmensperformance auswirken. Hohe Lagerbestände binden Kapital, während Lieferverzögerungen die Kundenzufriedenheit mindern. Eine durchdachte Lageroptimierung bietet hingegen weitreichende Vorteile:
Erhöhte Produktivität: Durch gut strukturierte Lagerprozesse verbringen Mitarbeitende weniger Zeit mit der Suche nach Artikeln und können Bestellungen schneller bearbeiten.
Kostenkontrolle: Durch gezieltes Bestandsmanagement lassen sich Lagerkosten reduzieren und Kapital freisetzen, das an anderer Stelle investiert werden kann.
Verbesserte Kundenzufriedenheit: Kund:innen erwarten heute schnelle Lieferzeiten. Eine optimierte Lagerhaltung sorgt dafür, dass Produkte schneller und zuverlässiger am Ziel ankommen.
Nachhaltigkeit: Weniger Verschwendung durch eine effizientere Lagerstruktur trägt auch zur Schonung von Ressourcen bei.
Effektive Methoden der Lageroptimierung
Um dein Lager langfristig zu optimieren, solltest du auf bewährte Methoden setzen, denn diese helfen effektiv dabei, Prozesse zu analysieren, Engpässe zu identifizieren und Verbesserungen gezielt umzusetzen. Moderne Technologien spielen dabei eine immer wichtigere Rolle und können entscheidend zur Effizienzsteigerung in deinem Lager beitragen.
Analyse des Ist-Zustandes – Wo gibt es Optimierungspotenzial?
Bevor du Änderungen vornimmst, solltest du eine detaillierte Bestandsaufnahme durchführen. Erfasse dazu:
Lagerbestände: Gibt es Überbestände oder Engpässe?
Lagerbewegungen: Welche Artikel werden besonders häufig oder selten bewegt?
Prozesse: Wo treten Verzögerungen oder Fehler auf?
Nutze für die Analyse moderne Daten-Tracking-Systeme oder ein Lagerverwaltungssystem (LVS), um Echtzeit-Informationen zu erhalten.
Implementierung moderner Lagerverwaltungssysteme (LVS) – Mehr Kontrolle durch Digitalisierung
Digitale Lagerverwaltungssysteme sind ein echter Gamechanger für effiziente Lagerhaltung. Sie ermöglichen:
Echtzeit-Tracking: Bestände werden automatisch erfasst, sodass du immer den aktuellen Überblick hast.
Automatische Nachbestellungen: Systeme erkennen frühzeitig, wann ein Produkt zur Neige geht, und können Bestellungen automatisiert auslösen.
Bessere Bestandstransparenz: Du vermeidest doppelte Bestellungen oder fehlende Artikel.
Viele Unternehmen setzen auf cloudbasierte LVS, die sich mit ERP-Systemen (z. B. Xentral) verknüpfen lassen. So hast du alle Prozesse – vom Wareneingang bis zum Versand – digital im Griff.
Optimierung der Lagerplatzvergabe – Zeit sparen durch smarte Anordnung
Eine effiziente Lagerplatzvergabe reduziert Laufwege und erleichtert das Kommissionieren. Hierbei helfen:
Die ABC-Analyse: Häufig genutzte Artikel werden in der Nähe des Versandbereichs gelagert, weniger gefragte Produkte weiter hinten.
Chaotische Lagerhaltung mit Barcode-Scannern: Anstatt feste Lagerplätze für Produkte zu vergeben, werden Artikel dort einsortiert, wo gerade Platz ist. Barcode-Scanner helfen, den genauen Standort schnell wiederzufinden.
Automatisierung von Lagerprozessen – Weniger Fehler, mehr Effizienz
Moderne Technologien helfen, Lagerprozesse schlanker und effizienter zu gestalten. Dazu gehören:
Barcode-Scanner und RFID-Technologie: Diese ermöglichen eine automatische Erfassung von Warenbewegungen und reduzieren manuelle Eingabefehler.
Automatisierte Kommissioniersysteme: Pick-by-Light oder Pick-by-Voice-Systeme leiten Lagerarbeitende visuell oder akustisch zur richtigen Ware – das spart Zeit und verhindert Fehler.
Autonome Roboter: Große Logistikzentren setzen bereits auf Transportroboter, die Artikel selbstständig zur Verpackung oder zum Versand befördern.
Schulung des Lagerpersonals – Wissen als Erfolgsfaktor nutzen
Deine Belegschaft ist ein entscheidender Faktor für eine effiziente Lagerhaltung. Regelmäßige Schulungen sorgen dafür, dass:
Mitarbeitende sich mit neuen Technologien auskennen.
Prozesse effizient und fehlerfrei umgesetzt werden.
Die Sicherheit im Lager gewährleistet bleibt.
Besonders wichtig ist die Schulung im Umgang mit digitalen Lagerverwaltungssystemen und automatisierten Prozessen. Nur wenn das gesamte Team mitzieht, lassen sich neue Systeme erfolgreich implementieren.
7 praktische Tipps zur sofortigen Umsetzung
Nicht jede Maßnahme zur Lageroptimierung erfordert große Investitionen. Mit diesen sieben Tipps kannst du dein Lager sofort effizienter gestalten:
1. Reduzierung der Liefermengen – Warum „Weniger ist mehr“ gilt
Viele Unternehmen bestellen in großen Mengen, um Mengenrabatte zu nutzen. Doch hohe Lagerbestände binden Kapital und erfordern größere Lagerflächen. Stattdessen kannst du mit Lieferanten flexible Bestellmengen aushandeln und auf eine Just-in-Time-Strategie setzen.
2. Festlegung fester Anlieferungs- und Abholzeiten – So verhinderst du Engpässe
Unkoordinierte Wareneingänge sorgen oft für Chaos im Lager. Durch definierte Zeitfenster für Anlieferungen stellst du sicher, dass die Waren systematisch einsortiert werden können.
Tipp: Nutze ein Terminbuchungssystem, in dem Lieferanten feste Slots reservieren können. So verteilst du den Wareneingang gleichmäßiger.
3. Regelmäßige Überprüfung der Lagerkostenstruktur – Wo verstecken sich Einsparpotenziale?
Viele Lagerkosten sind versteckt – hohe Miete, ungenutzte Lagerflächen oder ineffiziente Arbeitsprozesse. Überprüfe regelmäßig:
Sind alle Lagerflächen optimal genutzt?
Gibt es ungenutzte Bestände, die verkauft oder reduziert werden könnten?
Sind Personalkosten durch Automatisierung reduzierbar?
4. Effiziente Platzierung der Waren – Spare Zeit durch smarte Lagerlogistik
Durch eine clevere Lagerplatzvergabe lassen sich Suchzeiten minimieren. Nutze die bereits erwähnte ABC-Analyse:
A-Artikel (häufig verkauft) → Direkt in Greifnähe oder nah am Versandbereich lagern.
B-Artikel (mittlere Nachfrage) → In mittlerer Reichweite lagern.
C-Artikel (selten verkauft) → Weiter hinten im Lager platzieren.
5. Die 5S-Methode für eine strukturierte Lagerhaltung
Diese aus Japan stammende Methode sorgt für Ordnung:
Sortieren – Unnötige Gegenstände entfernen.
Systematisieren – Alles bekommt einen festen Platz.
Sauberkeit – Regelmäßige Reinigung verhindert Fehler und Unfälle.
Standardisierung – Prozesse definieren und klar dokumentieren.
Selbstdisziplin – Mitarbeitende in die Verantwortung nehmen.
Tipp: Führe eine monatliche Bestandsaufnahme durch, um sicherzustellen, dass alle Regeln eingehalten werden.
6. Automatisierung von Lagerprozessen – Weniger Fehler, mehr Effizienz
Nutze Barcode-Scanner oder RFID-Technologie, um Wareneingänge und -ausgänge automatisch zu erfassen. Dadurch reduzierst du menschliche Fehler und manuelle Arbeitsschritte.
7. Einbindung des Lagerpersonals in Optimierungsprozesse – Nutze ihr Wissen!
Mitarbeitende, die täglich im Lager arbeiten, kennen oft die besten Optimierungspotenziale. Ihre Einbindung kann zu neuen, kreativen Lösungen führen.
Tipp: Regelmäßige Feedback-Runden oder ein Team-Ideenwettbewerb können wertvolle Optimierungsideen liefern.
Fazit
Lageroptimierung ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Durch strategische Maßnahmen und den Einsatz moderner Technologien kannst du dein Lager effizienter gestalten, Kosten senken und deine Lieferfähigkeit verbessern.
Willst du dein Lager auf das nächste Level heben?
Dann starte jetzt mit einer detaillierten Analyse und setze erste Optimierungsmaßnahmen um – zum Beispiel mit Xentral. Dein Unternehmen und deine Kund:innen werden es dir danken.
FAQ
Ein Lagerverwaltungssystem (LVS) optimiert die Bestandskontrolle, reduziert Fehler und verbessert die Effizienz. Es ermöglicht Echtzeit-Tracking von Waren, automatisiert Prozesse und sorgt für eine bessere Übersicht über Lagerbestände. Dadurch werden Kosten gesenkt und die Lieferfähigkeit verbessert.
Die Häufigkeit einer Bestandsaufnahme hängt von der Lagergröße und dem Warenumschlag ab. Mindestens einmal jährlich ist eine Inventur gesetzlich vorgeschrieben. Viele Unternehmen setzen jedoch auf permanente oder regelmäßige Stichprobeninventuren, um Bestände stets aktuell zu halten und Fehlbestände zu vermeiden.
Die ABC-Analyse kategorisiert Waren nach ihrer wirtschaftlichen Bedeutung: A-Artikel sind stark nachgefragt, B-Artikel liegen im mittleren Bereich und C-Artikel werden weniger häufig verkauft. Diese Methode hilft, Lagerplätze effizient zu vergeben und Ressourcen optimal einzusetzen.
Gut geschulte Mitarbeiter:innen arbeiten effizienter, machen weniger Fehler und tragen zur Sicherheit im Lager bei. Schulungen zu Bestandsmanagement, Lagertechnik und Arbeitssicherheit verbessern die Prozesse, erhöhen die Produktivität und sorgen für eine bessere Nutzung moderner Technologien im Lagerbetrieb.
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